Auf Tradition, Geschichte, Recht und Gepflogenheit soll dabei nicht weiter geachtet werden. Diplomatie und Loyalität spielen keine Rolle. Das Zusammenarbeiten mit anderen verläuft gemäß einer kaufmännischen Vertragsverhandlung nach dem römischen Rechtsmotto Do ut Des. Angeführt von einem Immobilienkrämer ist die neue amerikanische Regierung darauf aus, ökonomisch vorteilhafte Geschäfte abzuschließen. Anstand und Etikette stören bei dem Unterfangen nur. Entsprechend verlief dann auch der Auftritt des amerikanischen Vizepräsidenten J. D. Vance auf der Münchener Sicherheitskonferenz. Dort teilte der Stiefelknecht seines Herren kräftig gegen seine deutschen Gastgeber aus. Vance meinte, das Panier der Meinungsfreiheit hochhalten zu sollen, erkannte indes nicht, wie sehr selbige auch unter seinem Dienstherren in Gefahr gerät. Spannender noch entwickelte sich das Ukraine-Thema. Zum allergrößten Erstaunen erklärte Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zum nicht legitimierten Diktator, der für den Krieg verantwortlich sei. Noch wilder wurde es bei einem Besuch Selenskyjs im Weißen Haus, wo ihm die Tür gewiesen wurde, nachdem er sich geweigert hatte, dem US-Präsidenten gebührend zu huldigen. Eine weit bessere Behandlung erfuhr derweil Russland, dessen Anführer Putin der amerikanische Präsident bereits in seiner ersten Amtszeit bewundert hatte. Diesbezüglich stellt sich Trump vor, den Russen die eroberten Gebiete zu überlassen und eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine für immer auszuschließen. Vielmehr wünscht Trump nunmehr, die Rohstoffe der Ukraine zum Wohle der USA abbauen zu lassen.
Aber auch in Deutschland waren wichtige Veränderungen zu vernehmen. Eine Wahl zum Deutschen Bundestag fegte die Ampel-Regierung vom Hof. Während die Parteien am linken und rechten Rand stark zulegen konnten, läuft nunmehr alles auf ein Wiederaufleben der Großen Koalition von CDU/CSU und SPD hinaus. Man kann nur hoffen, dass eine neue Regierung unter Kanzler Merz mehr Klugheit, Reformeifer und Wirtschaftsorientierung an den Tag legt, als dies unter der Groko Merkel/Scholz und der Ampel der Fall war. Sonnenklar ist jedoch, dass Deutschland unbedingt seinen aufgeblähten Staatsapparat verschlanken muss, um das erstickende Bürokratiedickicht zu lichten. Die Standortbedingungen gehören dringend verbessert. Ein erster Lackmustest für den Reformwillen einer neuen Bundesregierung dürfte die seit 34 Jahren überfällige Abschaffung des Solidaritätszuschlages sein. Unterdessen muss befürchtet werden, dass auch die neue Bundesregierung den Verschuldungsdrang der Politik auf ein neues, noch wesentlich höheres Niveau bringt.
Und die Finanzmärkte? Auch hier erbrachte der Februar interessante Verschiebungen. Erste Anzeichen einer sich eintrübenden amerikanischen Konjunktur wurden sichtbar. Dementsprechend sanken die Renditen von US-Staatsanleihen zuletzt deutlich ab. Spannender noch ist die aufgetretene Rotation am Aktienmarkt. Während die Börsenlieblinge der letzten Jahre ins Stocken geraten sind, verzeichnen die europäischen Börsen einen bemerkenswerten Aufschwung. Gerade deutsche Dividendentitel profitierten zuletzt von der Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Bundesregierung und ein Ende des Ukraine-Krieges. Unter den LOYS Fonds profitierte vor allem der LOYS Philosophie Bruns von den genannten Entwicklungen. Der Fonds liegt nach zwei Monaten bereits mit 7,5 % im Plus.
Ihre
Fondsmanager und Mitinvestoren
Dr. Christoph Bruns Ufuk Boydak
Chicago, Frankfurt a.M. am 28.02.2025