Nachdem sich die Geldentwertungsraten in den letzten Monaten normalisiert haben, sahen die Zentralbanken Veranlassung zur Absenkung der Kurzfristzinsen. Gleichwohl deuten die Oktober-Daten eine gewisse Hartnäckigkeit des Preisanstiegs an. Erstaunlicherweise wurde sowohl in den USA und vor allem in Europa die schwache Konjunktur als Begründung für die Zinssenkungen genannt. Dabei ist zu vergegenwärtigen, dass die EZB gar kein Konjunkturstützungsmandat besitzt, sondern laut Statuten ausschließlich der Geldwertstabilität verpflichtet ist. Aber es ist hinlänglich bekannt, dass man es in der Eurozone mit Verträgen nicht so genau nimmt, wie problemlos an dem Vertrag von Maastricht aufgezeigt werden könnte.
Die Leitzinssenkungen verschafften vor allem den Immobilien- und ein wenig auch den Aktienmärkten Rückenwind. Vor allem am Immobilienmarkt kam es zu einem vernehmbaren Aufatmen. Selbst der Anleihenmarkt, der mehrere schwierige Jahre hinter sich hat, erfuhr durch die Zinssenkungsphantasie in diesem Jahr zunächst Rückenwind. Kursrückgänge in den letzten Oktoberwochen reduzierten den RexP (Rex Performance Index) auf ein leichtes Jahresplus von 0,25 %. Auffällig ist indessen die gute Entwicklung von Zinspapieren aus Schwellenländern.
In den kommenden Monaten wird die Zinsentwicklung vom Fortgang an der Inflationsfront bestimmt werden. Dabei fällt auf, dass Erdöl- und Erdgas auf den Weltmärkten inzwischen wieder auf dem Niveau vor dem großen Inflationsschub in Höhe von ca. 20 % notieren. Preistreibend haben sich per Saldo vor allem Dienstleistungen erwiesen und auf diesem Gebiet scheint der Aufwärtsdruck anzuhalten. Man denke etwa an Versicherungsprämien, die in den letzten Jahren erheblich angestiegen sind. Auch das Thema Miete findet sich je nach Zusammensetzung des offiziellen Warenkorbes bei den Preistreibern. Angesichts des eklatanten Wohnungsmangels diesseits und jenseits des Atlantiks ist das keine Überraschung, zumal die Migration für zusätzliche Nachfrage nach Wohnraum sorgt.
Der neue Zinssenkungszyklus hatte zuletzt eine überschaubare Wirkung auf die Aktienmärkte. Ungeachtet einer fehlenden konjunkturellen Dynamik vermochten die Eigenkapitalmärkte immerhin seit Jahresbeginn sportlich zuzulegen. Tatsächlich kann man im Hause LOYS mit Stolz darüber sprechen, dass mit dem LOYS Premium Deutschland und dem Vates Aktien USA die besten Fonds ihrer jeweiligen Kategorie verwaltet werden. Während etwa der LOYS Premium Deutschland seit Jahresbeginn um gut 21 % zulegen konnte, schießt der Vates Aktien USA mit einer Nettowertentwicklung im gleichen Zeitraum von ca. 42 % den Vogel ab.
Ihre
Fondsmanager und Mitinvestoren
Dr. Christoph Bruns Ufuk Boydak
Chicago, Frankfurt a.M. am 31.10.2024