Die Zeiten, in denen sich Versicherungskunden oder Fondsanleger ausschließlich auf Finanzprodukte eines einzigen Anbieters verlassen, sind schon länger vorbei. Die Folge für viele Kunden: wenig Übersicht über die abgeschlossenen Verträge und damit wenig Kontrolle, ob Anlage- oder Vorsorgeziele wirklich abgedeckt sind. Seit einigen Jahren fassen IT-Plattformen die unterschiedlichen Finanzprodukte zusammen. Sowohl Kunde als auch Berater haben so einen guten Überblick über die Vorsorgesituation und immer alle relevanten Dokumente zur Hand.
Die JDC Group AG betreibt im deutschsprachigen Raum eine der größten solcher Plattformen. Sämtliche Produktanbieter des Finanzmarktes werden dort mit kompletter Produktpalette und vollständiger Dokumentenversorgung abgewickelt. Das sorgt für Transparenz beim Konditionsvergleich. Für Finanzintermediäre wie Makler, Vermittler, Banken, aber auch FinTechs ist diese Art der IT-Anbindung daher ein wichtiger Bestandteil ihrer täglichen Arbeit. Unter dem Dach der JDC agiert außerdem ein 300-köpfiges Berater-Team unter der Marke FINUM.
Leistungsstarkes IT-System als Vorteil im Wettbewerb
Der Wettbewerbsvorteil des JDC-Netzwerks liegt in der flexiblen Anbindung an verschiedenste IT-Systeme seitens der Anbieter und der übersichtlichen Darstellung abgeschlossener Finanzverträge für Kunden und Berater. Datensicherheit und -verfügbarkeit zählen zu den weiteren Pluspunkten. Aktuell befinden sich 4 Millionen Verträge mit einem Fondsbestand in Höhe von 5 Milliarden Euro und jährliche Versicherungsprämien über 850 Millionen Euro auf der Plattform. Pro Versicherungsvertrag erhält JDC durchschnittlich 35 Euro und verdient zudem eine anteilige Provision auf die Fondsbestände. Das Unternehmen kann also jährlich einen kontinuierlichen Zahlungsstrom für sich verbuchen.
Im laufenden Jahr hielten sich Kunden mit Neuabschlüssen stark zurück. Der unerwartet hohe Preisanstieg für viele Konsumgüter sorgte für Verunsicherung. Dennoch stieg der Umsatz bei JDC bis Ende September um gut 12 Prozent. Treiber waren vor allem die Anbindung von unabhängigen Vermittlern, für die die Plattform Effizienzgewinne bedeutet, aber auch das Geschäft mit Großkunden. Zusammen bilden beide Geschäftszweige zwei Drittel des JDC-Geschäfts ab. Die Gesamt-Profitabilität blieb nahezu unverändert auf Vorjahres-Niveau. Der Zuwachs bei den kontinuierlichen Umsätzen aus Bestandsprovisionen lag jedoch bei 14 Prozent, getrieben vor allem aus dem Übertrag vieler Versicherungsverträge. Mit diesem planbaren Zahlungsstrom investiert JDC weiter in seine Technologie, was wiederum zukünftiges Wachstum ermöglicht.
Wachstum lockt neue Großkunden an
Neue Großkundenprojekte stehen auch bereits in den Startlöchern oder werden schon umgesetzt. Gegenwärtig läuft die Anbindung der Sparkassenversicherungskunden durch die Provinzial. Von diesem Projekt erwartet JDC im Lauf der nächsten 5 Jahre ca. 100 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz. Zusammen mit BAIN Capital hat JDC zudem ein Joint Venture gegründet, das zum Ziel hat, den fragmentierten deutschen Makler-Markt für Versicherungen zu konsolidieren. Dieses Joint Venture wird von ehemaligen Spitzenmanagern der Allianz-Gruppe und der Zürich Versicherung geführt. Für das Projekt stehen insgesamt 500 Millionen an Kapital zur Verfügung. Das Aufkaufen von Versicherungspolicen mit diesem Geld brächte für JDC eine Zurechnung über ungefähr 10%. In dieser Höhe ist das Unternehmen am Joint Venture beteiligt.
Auch der Belegschaftsmakler des Lufthansakonzerns, die Albatros, hat vor kurzem den Vertrag mit JDC um weitere 5 Jahre verlängert. Daraus ergibt sich im Laufe dieses Zeitraums ein Umsatzzuwachs von ca. 75-100 Millionen Euro insgesamt für JDC.
Kein Wunder also, dass sich das Management zuversichtlich über die Gewinnaussichten bis 2025 äußert: man erwartet eine Verdopplung des 2020er Umsatzvolumens auf dann 250 Millionen Euro und beim Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation eine Vervierfachung auf über 20 Millionen Euro. Das Management erwartet also eine überdurchschnittlich starke Verbesserung der Profitabilität. Markus Herrmann sieht zwischen den optimistischen Aussagen der Unternehmensführung und dem etwas schwächeren Geschäft des laufenden Jahres keinen Widerspruch. „Das ist für 2022 normal. Der plötzliche Inflationsanstieg und die Unsicherheit im Angesicht des Ukraine-Kriegs hat überall dafür gesorgt, dass die laufenden Ausgaben und Neuanschaffungen auf den Prüfstand kamen. Mir kam die nachlassende Dynamik beim JDC-Aktienkurs entgegen. Wir konnten die Position im Fonds zu niedrigeren Einstandskursen aufbauen als erwartet.“ so der Manager des Deutschlandfonds der LOYS AG. „Die neuen Projekte mit großen Kapitalsammelstellen sind vertraglich vereinbart. Das Risiko liegt eher darin, ob Anleger und Versicherungskunden dauerhaft Ausgaben für die Geldanlage bzw. Vorsorge zurückfahren. Das erscheint mir unwahrscheinlich.“
Glaubwürdiger Wachstumsplan
Auch bei der Skalierung der Plattform könnte man Risiken suchen. „Dass die Wahl bei den verschiedenen Großkunden jedoch auf JDC als Anbieter gefallen ist, bestätigt indirekt die Qualität der Systeme. Führende Finanzdienstleister wie die Versicherung der deutschen Sparkassen haben ihrer Entscheidung eine gründliche Analyse vorangestellt.“ so Herrmann weiter. Die Zufriedenheit eines großen Anbieters wie der Provinzial scheint wiederum das Interesse weiterer großer Finanzdienstleister zu wecken. So kann sich die Plattform von JDC als Netzwerk dynamisch erweitern, in dem ihr Größenzuwachs den Grundstein für neues Wachstum legt.
Erweiterte Abwicklungs- und Datenverarbeitungsoptionen nennt das Management als ausschlaggebend für den Zugewinn der Großkunden Gothaer und Ecclesia. Gleichzeitig lassen sich für bestimmte Softwarefeatures von JDC auch Gebühren berechnen, die das Unternehmen – anders als bei Kommissionen - mit niemandem teilen muss. Damit befindet sich das Unternehmen auf einem glaubwürdigen Pfad, seine Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich zu verbessern.
Die Kombination aus einem glaubwürdigen Wachstumspfad, einem steigenden Anteil wiederkehrender Cashflows und dem derzeit stockenden Aktienkurs machen aus Sicht von Markus Herrmann JDC Group zu einer aussichtsreichen Position im Deutschlandfonds der LOYS AG.
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