Wer hätte aber gedacht, dass in einem solchen Krisenjahr etliche Börsen auf Rekordjagd gehen? Besonders die großen Länder verzeichneten im Jahr 2020 Kursgewinne. In China, Japan und den USA kam es sogar zu kräftigen Aufschlägen. Den Vogel schoss der technologielastige Nasdaq Index ab, indem er um nicht weniger als 43% anstieg. Dahinter reiht sich Chinas CSI 300 Index mit einem Zuwachs von über 27% ein. Es folgt der japanische Nikkei Index, der immerhin gut 16% zulegen konnte. Freilich überzeichnet die antiquierte Gewichtungsformel des Nikkei die positive Entwicklung. Der moderner gestaltete TOPIX Index legte nur um knapp 5% zu. Weniger erfreulich ging es in Hong Kong und Singapur zu, wo die führenden Aktienindizes Verluste aufwiesen. Auch die europäischen Aktienindizes zeigen einen schwächeren Verlauf an, wobei der deutsche Aktienindex DAX positiv heraussticht. Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien meldeten mitunter erhebliche Kursrückgänge. Im Ganzen steht ein äußerst heterogenes Börsenjahr zu Buche. Unter den Sektoren ragen Technologieaktien positiv hervor, während Energietitel, Fluglinien und Tourismusaktien zu den Verlierern zählen.
Nachgerade wild ging es an den Energiebörsen zu. Welche temporären Ausschläge an Börsen möglich sind, konnte man am Terminmarkt für Rohöl beobachten, wo im März kurzzeitig sogar negative Preise für das schwarze Gold aufgerufen wurden. Per Saldo verlor die Nordseesorte Brent im Jahresverlauf gut ein Fünftel ihres Wertes. Gänzlich anders sah es beim Erdgas aus, dessen Anteil als Primärenergieträger seit Jahren tendenziell wächst. Unter starken Schwankungen legte Erdgas vor allem in Europa um bis zu 80% zu. Die Verbraucher werden dies im Winter zu spüren bekommen. Insgesamt aber zeigten sich die Rohstoffmärkte erstaunlich robust, was im Prinzip mit der raschen Erholung der chinesischen Volkswirtschaft zusammenhängt. Vor allem Metalle konnten sich positiv in Szene setzen.
Manche Kommentatoren verweisen auf eine Emanzipation der Börsenkurse vom makroökonomischen Entwicklungspfad. Bedenkt man aber die ultra-expansive Geldpolitik der Notenbanken, dann sind die positiven Kursverläufe bei Sachwerten durchaus nachvollziehbar, obwohl sie im Einzelfall überzogen erscheinen mögen. An der Preisentwicklung für Wohnimmobilien lässt sich dieser Trend ebenfalls ablesen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Vermögenswerteinflation. Der Vollständigkeit halber ist aber noch zu erwähnen, dass auch Staatsanleihen abermals eine positive Wertentwicklung aufweisen konnten. Dieser Markt befindet sich seit mehr als drei Jahrzehnten in einer Perma-Hausse. Ausfallrisiken sind bei Staatsanleihen inzwischen aus dem Handelsvokabular verschwunden. Ohne Zweifel findet letztere, ahistorische Entwicklung ihren Ursprung in der großen Finanzkrise der Jahre 2007ff.
Gleichwohl drängt sich der Eindruck auf, dass die Börsen auch diesmal – wie es ihrem Wesen entspricht – nicht ohne Übertreibungen nach Oben wie nach Unten auskommen. Die sensationelle Kursentwicklung des Elektroautobauers Tesla mag das Gesicht einer solchen Übertreibung sein. Die Kalifornier haben mittlerweile einen höheren Börsenwert als alle anderen großen Autohersteller zusammen. Weitere Beispiele aus dem überbeliebten Technologie- und Wasserstoffbereich ließen sich anfügen.
Ungeachtet der jährlichen, monatlichen und täglichen Schwankungen war den Gründern der LOYS AG klar, dass langfristiger Vermögensaufbau für die allermeisten Menschen nur durch Teilnahme am Aktienmarkt möglich ist. Daher haben wir uns – aller Volatilität zum Trotz – als reinrassiges Aktienhaus positioniert. Zum Jahresauftakt geht nun der LOYS Premium Deutschland an den Start. Das Fondsmanagement erwartet, dass die Normalisierung des Welthandels gerade der deutschen Wirtschaft als Exportnation Rückenwind im Jahr 2021 verschaffen sollte.
Ihre
Fondsmanager und Mitinvestoren
Dr. Christoph Bruns Ufuk Boydak
Chicago, Frankfurt a.M. am 31.12.2020