Während im Januar vor allem Ängste vor Zinssteigerungen in den Vordergrund rückten, waren es im März Sorgen um Handelskonflikte und zuletzt um die hohe Bewertung einiger Lieblingsaktien aus dem Internetsektor. Dies betraf vor allem einige NASDAQ Unternehmen, was zu erhöhter Unsicherheit an den Weltbörsen führte. Bei Facebook sorgte das Offenbarwerden der ökonomischen und vor allem politischen Nutzung von Kundendaten zu einem medialen Aufschrei, der für einen Monatsabschlag der Aktie von neun Prozent sorgte. Amazon hingegen geriet in das erratische Visier des amerikanischen Präsidenten. Aus Angst vor steuerlichen Maßnahmen gegen die Onlineplattform gab der Kurs im Monatsvergleich um gut drei Prozent nach. Wesentlich ärger wurde indes der Elektroautomobilhersteller Tesla gebeutelt, weil zunehmend klar wird, dass der vielgefeierte Vorstandsvorsitzende Elon Musk möglicherweise keines seiner wolkigen Ziele erreichen kann. Ausgelöst durch die Entwicklungen um Amazon, Facebook und Tesla wurde an den Finanzmärkten die Frage nach der angemessenen Bewertung der Technologiebranche gestellt. Dabei blieb den Investoren nicht verborgen, dass die Fallhöhe vieler Internetaktien ebenso hoch ist wie deren Sensitivität hinsichtlich der politischen und steuerlichen Umfeldbedingungen. Hier liegt der Grund dafür, dass das Fondsmanagement der LOYS AG solcherlei Titel aus Bewertungsgründen bislang gemieden hat.
Was aber die Zinsen angeht, so brachte der März zunächst etwas Entspannung, so dass die Zinsen am langen Ende der Zinsstrukturkurve sogar nachgaben. Die zehnjährige marktführende Bundesanleihe rentiert zum Monatsultimo mit 0,5 Prozent, nachdem sie vor einigen Wochen einen Wert von 0,75 Prozent erreicht hatte. Etwas anders sieht die Lage am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve auf. Dort legten die amerikanischen Kurzfristzinsen nach der Leitzinserhöhung durch die Notenbank Fed weiter zu und erreichen jetzt für zweijährige Laufzeiten einen Wert von 2,3 Prozent. Es ist erstaunlich, wie flach die Zinskurve in den Vereinigten Staaten mittlerweile verläuft. Historisch betrachtet deutet eine flache Zinsstrukturkurve häufig auf anstehende rezessive Tendenzen für die Wirtschaft hin.
Wesentlich entspannter stellt sich die Lage in der Eurozone dar. Die Notenbank in Frankfurt kauft monatlich im Wert von 30 Milliarden Euro Anleihen am Markt und hat abermals deutlich gemacht, dass sie keine Eile bei der Einleitung einer Zinswende empfindet. Die Bestätigung dieses Befundes hat zuletzt einer leichten Befestigung des US-Dollars Vorschub geleistet. Dennoch bleibt es eine durchaus rätselhafte Entwicklung, dass die US-Währung trotzt des großen Zinsabstands zur Eurozone seit Monaten zur Schwäche tendiert.
Vor diesem Hintergrund wird der April besonders von den anstehenden Quartalsberichten der Unternehmen gekennzeichnet sein. Sollten die Unternehmen ihren zuletzt gezeigten Schwung beibehalten können, dann steht einer Fortsetzung der neunjährigen Börsenhausse wenig im Wege. Zeichen einer Plateaubildung bei Profitabilität und Wachstum könnten jedoch als weitere Signale einer sich dem Ende zuneigenden Hausse verstanden werden. Gleichwohl indiziert die anstehende Dividendensaison einmal mehr, dass Aktien angesichts der historisch niedrigen Zinsen auf absehbare Zeit zumindest in Europa ohne attraktive Alternative dastehen.
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Fondsmanager & Mitinvestoren