Die bisherigen Versuche der Regierung in Peking haben sich bislang als untauglich erwiesen, die Turbulenzen an den dortigen Inlandsbörsen in Shanghai und Shenzhen zu beruhigen. Die Abwertung des chinesischen Yuan schürt Ängste vor unüberlegten Handlungen im Reich der Mitte, zumal China großer Halter amerikanischer Staatsanleihen ist und dort auf großen Kursgewinne sitzt. Klar ist jedoch, dass es eine deutliche Abwertung der chinesischen Landeswährung gab und die konjunkturellen Wachstumsraten tendenziell und basisbedingt etwas niedriger ausfallen werden als in der Vergangenheit gewohnt.
Unter den China-Sorgen litten auch die Rohstoffmärkte erheblich, denn die Volksrepublik ist mittlerweile als größte Warenproduktionsnation der Welt auch wichtigster Rohstoffverbraucher. Beim Rohöl kam es zwischenzeitlich zu einem weiteren Kursverlust von 30 Prozent, bevor sich das ´schwarze Gold´ zum Monatsende deutlich von seinen vorangegangenen Verlusten erholen konnte. Es bedarf keiner Prophetie, um zu mutmaßen, dass kein Ölförderungsunternehmen der westlichen Welt beim derzeitigen Ölpreis profitabel arbeiten kann. Die stark rückläufigen Quartalszahlen bei Exxon, Royal Dutch, Chevron, BP, Total, Eni, Statoil, Occidental Petroleum und Conoco Philips etc. bestätigten dieses Bild in den letzten Tagen eindrücklich.
Ölpreis-Entwicklung (Brent Crude Oil) 2014 bis 2016
Ölförderungsunternehmen der westlichen Welt beim derzeitigen Ölpreis profitabel arbeiten kann. Die stark rückläufigen Quartalszahlen bei Exxon, Royal Dutch, Chevron, BP, Total, Eni, Statoil, Occidental Petroleum und Conoco Philips etc. bestätigten dieses Bild in den letzten Tagen eindrücklich.
Andererseits ist der recht radikale Absturz der Ölpreise gewiss auch eine Chance für langfristige Anleger, die darin eine sehr gute Gelegenheit erblicken, kursverfallene Ölaktien in Zeiten eines allgemeinen Rohstoffpessimismus einzusammeln. Und tatsächlich stellt sich das Feld der Rohstoffunternehmen heute einigermaßen geläutert dar. Denn die meisten Rohstoffwerte blicken auf eine steile Talfahrt in den letzten Monaten zurück. Zur gleichen Zeit ist die Nachfrageseite nach Rohstoffen eher stabil bis expansiv, sodass die zyklischen Anpassungen in der näheren Zukunft zu positiven Überraschungen führen könnten.
Ungeachtet dessen fahren die großen Notenbanken der Welt fort, potentielle Gefahren für die Konjunktur eher auf der deflationären Seite zu sehen. Entsprechend bugsierte die japanische Notenbank ihren Leitzins zuletzt in ein negatives nominales Territorium. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat deutlich verlautbaren lassen, dass sie bereitsteht, zur Bekämpfung der gefühlt zu geringen Inflation weitere Maßnahmen zu ergreifen.
In den kommenden Monaten wird viel davon abhängen, ob die US-Konjunktur sich nach mehreren schwachen Monaten etwas fängt. Der einstweilen milde Winter mag zu einer besseren gesamtwirtschaftlichen Entwicklungstendenz beitragen. Andererseits belasten der konfuse Wahlkampf und die Rezession in der Investitionsgüterindustrie die Stimmung in Amerika. Auch auf der Unternehmensseite gab es zuletzt eher problematische Wahrnehmungen, so etwa bei den noch im letzten Jahr überbeliebten FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix, Google). Man muss etwa nur daran denken, dass Apple angesichts der iPhone-Sättigung und mangelnder Innovationen inzwischen kein Wachstum mehr vorweisen kann.
Auch lässt sich nicht leugnen, dass die aktuelle Börsenkorrektur inzwischen eine Eigendynamik annimmt. Zittrige Anleger werden die eingetretenen Kursverluste zum Abschied von der Börse nutzen und so ggf. für weiteren Kursdruck sorgen. Dennoch bleibt das Hauptthema dieser Jahre die Abschaffung positiver Habenzinsen. Dies ist auch der Hauptgrund, warum das Aktienfondsmanagementhaus LOYS - ungeachtet der derzeitigen Korrekturstimmung an den Börsen - ein eher zuversichtliches Aktienbild für die kommenden Monate im Auge hat. LOYS Anlegern wird daher empfohlen, die zuletzt rückläufigen Kurse zu Positionsaufstockungen zu nutzen.
Ihre
Fondsmanager und Mitinvestoren
Dr. Christoph Bruns Ufuk Boydak